Chronik der KSGH in Kurzform
Im Mai 1933 finden sich 16 kanubegeisterte Sportler zusammen und gründen einen Verein, um gemeinsam ein Bootshaus an der Innerste zu bauen. Der Name „Kanu-Gilde Hildesheim“ (KGH) wird geboren. Mit viel Eigenarbeit wird dann sehr schnell das Bootshaus mit 80 Bootsplätzen und einem Aufenthaltsraum gebaut. So kann nun ein reges Klubleben mit Regattasport und zahlreichen Wanderfahrten in ganz Deutschland beginnen. Bis zum Kriegsbeginn 1939 wächst die KGH auf 100 Mitglieder an.
Durch den Krieg wird der Verein stark zurückgeworfen. Zahlreiche Mitglieder waren gefallen oder in alle Winde verstreut, das Bootsmaterial ist nahezu vollständig verschwunden.
Ab 1950 belebt sich das Vereinsleben unter der verdienstvollen Leitung von Günter Otto wieder. Die ersten Regatten finden wieder statt. Doch dann wird das „Freiflutwehr“ umgebaut und steht für Sportveranstaltungen nicht mehr zur Verfügung. Nur der Wandersport wird fleißig betrieben.
Im Januar 1963 nimmt das Vereinsleben wieder einen kontinuierlichen Aufschwung. Neben einigen Lehrgängen und Kanuregatten organisiert der Verein auch die erste Faltbootsegelregatta am Steinhuder Meer. Das 30-jährige Stiftungsfest führt die Mitglieder wieder zu Gemeinschaftsaktionen zusammen. Andreas Köhler übernimmt als 1. Vorsitzender für die nächsten 24 Jahre das Ruder. Mit dem Bau einer Wasserleitung zum Klubhaus kann auch ein Einbau von Sanitäranlagen und Umkleideräumen vorgenommen werden. Sportliche Aktivitäten nehmen weiter zu, der erste Vereinsbus muss angeschafft werden. Faltbootsegelregatten am Steinhuder Meer werden nun regelmäßig besucht.
1967 erwerben 5 Mitglieder den Segelführerschein A des Deutschen Segler-Verbandes und sorgen für die Gründung einer Segelabteilung im Verein. Bereits 1968 wird der erste vereinseigene Segelschein-Lehrgang durchgeführt. Eigene Segelboote werden angeschafft, das Klubhaus muss wieder einmal umgebaut werden. Das sorgt auch für weiteren Aufschwung, die Mitgliederzahl wächst auf 130 Mitglieder.
Am 1.4.1970 wird von der Mitgliederversammlung beschlossen, den Namen des Vereins in Kanu- und Segel-Gilde Hildesheim (KSGH) zu ändern. Die Sparte „Hochseesegeln“ wird in den Verein integriert, Seetörns in Nord- und Ostsee, sowie im Mittelmeer finden statt.
Die Segelaktivitäten am Steinhuder Meer finden auf dem Gelände des Landes-Kanu-Verbandes Niedersachsen (LKV) statt. Doch die Kapazitäten sind dort beschränkt, der Verein sucht nach einem eigenen Gelände am Steinhuder Meer. 1972 scheitert die Nutzung eines 13.500 m² großen Grundstückes am Widerstand der Bezirksregierung Hannover.
Kanuregatten finden in dieser Zeit auf der Innerste am Wehr der Bindermühle statt. 1974 beginnen die Umbauarbeiten am Wehr der Bischofsmühle. Der Vorstand der KSGH regt an, dass die Stadt Hildesheim bei diesem Umbau eine Kanuslalom-Strecke mit integriert. Mit der Unterstützung von LKV, KSB und der Presse gelang es, nachdem auch erhebliche Zuschüsse zum Bau organisiert werden konnten, diese Anregung in die Tat umzusetzen.
Zum sportlichen Segeln werden Kanusegelboote der Klasse „Taifun“ genutzt. 1975 erzielen wir den bisher größten sportlichen Erfolg der Vereinsgeschichte: Beate und Peter Rotter werden Deutsche Jugendmeister. 1976 richtet die KSGH ihre erste Deutsche Meisterschaft im Kanusegeln aus. In den folgenden Jahren können unsere Sportler mehrfach den Titel „Deutscher Meister“ in den Klassen „Taifun-Jugend“, „Taifun“ und später auch „IC“ erwerben. Mit der Förderung des Kanusegelns in unseren Reihen, der mehrfachen Ausrichtung von „Deutschen Meisterschaften“ und sogar einer „Weltmeisterschaft“ für die Klasse „IC“ in 1990 gehören wir nun zu den führenden Vereinen Deutschlands im Kanusegeln.
Auch das Hochseesegeln nimmt weiter zu. In 1977 werden 3500 sm von Seglern der KSGH mit Charter- oder Privatbooten auf Nord- und Ostsee, sowie dem östlichen Mittelmeer zurückgelegt. Zur Förderung dieses Segelns schreibt die KSGH öffentlich jedes Jahr den „Diderik-Pining-Preis aus, mit dem der anspruchsvollste Segeltörn, der von Seglern aus dem Raum Hildesheim unternommen wurde, prämiert werden soll. Erster Preisträger wird Reiner Hausdorf. 1980 erwerben 20 Mitglieder das Seefunkzeugnis.
In 1981 findet sich eine „Optimisten“- Gruppe zusammen und beteiligt sich auch bald am Regattasport. Die Hildesheimer Surfer schließen sich unserem Verein an.
Auch unsere Kanuten sammeln viele hochkarätige Ehrungen. Die jugendlichen Wanderfahrer gewinnen nahezu jedes Jahr unter der Führung von Sigrid von Breska die Bezirkswertung, im Slalom und in der Wildwasserabfahrt werden viele Bezirks- Landes und Norddeutsche Meistertitel errungen. Im Mai 1982 wird die Bischofsmühle mit einem großen Festakt eingeweiht und eröffnet dem Kanuslalom-sport von nun an beste Voraussetzungen.
Ende 1982 zählt unser Verein 382 Mitglieder. Wir erwerben ein neues Clubhaus in Mardorf mit einem 2000 m² großen Grundstück als Anlaufstelle für unsere Segler.
Aus dem Kreis der aktiven Seesegler bildet sich 1983 der Shantychor „Die Graureiher“.
Im Frühjahr 1986 wird beschlossen, keine Aufnahmegebühren mehr zu erheben. Eine „Umlage Mardorf“, die für ein neues Gelände in Mardorf bestimmt war, entfällt ebenso. Die erste „Pothorst-Geschwaderfahrt“ mit 9 Charteryachten findet statt. In dieser Gemeinschaft soll neuen „Skippern“ der Einstieg in ihre Aufgabe und Verantwortung erleichtert werden. Diese Geschwaderfahrt wird auch in den folgenden 7 Jahren durchgeführt.
Bei der Hauptversammlung im Frühjahr 1987 übernimmt Reiner Hausdorf von Andreas Köhler die Leitung des Vereins für die nächsten 24 Jahre. Die Wanderfahrer der KSGH paddeln 18.335 km auf Flüssen von Frankreich bis Finnland, von Italien bis Kanada, doch vorwiegend in Niedersachsen. Der Shantychor unternimmt seinen ersten gemeinsamen Segeltörn mit einem Plattbodenschiff auf dem Ijsselmeer.
Im Mai 1987 richtet die KSGH die „Deutschen Schülermeisterschaften im Kanuslalom“ an der Bischofsmühle aus.
1990 wird „Surfen“ als Sparte in den Verein aufgenommen. Im April erscheint die erste Vereinszeitschrift, die später den Namen „WELLENREITER“ erhält
Das Clubhaus in Mardorf kann wegen Streit mit den Nachbarn nicht weiter genutzt werden und wird verkauft. Als Ersatz wird das Holzhaus auf dem LKV-Gelände langfristig angemietet. Höhepunkt des Jahres ist die Durchführung der Weltmeisterschaften der IC-Segler in Mardorf. 70 Segler aus 6 Nationen nehmen teil.
Am 1. Januar 1994 zählte der Verein 501 Mitglieder. Im März richtet die KSGH den „Landeskanutag“ aus. Der Shantychor gibt sein erstes öffentliches Konzert. In den folgenden erlebt die KSGH eine Welle von sportlichen Erfolgen bei Seglern und Kanuten. Deutsche Meiser- und Vizemeistertitel bei den Taifun- und IC-Seglern, sowie auch im Wildwasser-Rennsport bei den Kanuten werden eingefahren. Geeske Genrich segelt bei den OPTIMISTen in der Nationalmannschaft des DSV und nimmt an Europa- und Weltmeisterschaften teil.
Der Verein platzt aus allen Nähten. Daher wird das Clubhaus am Lönsbruch durch einen Saal mit Sanitäranlagen erweitert. Die Bootsschuppen müssen ebenso erneuert werden. 2000 können wir die Einweihung feiern. Nils Ormandy und Julian Rohn werden Vize-Weltmeister im CII in der Wildwasser-Abfahrt. Geeske Genrich wird beste deutsche OPTI-Seglerin. Erstmalig richtet die KSGH eine DSV-Surfregatta aus. Das Seesegeln wird auf Kroatien ausgeweitet.
In 2001 gehört die OPTI-Gruppe mit fast 40 Kindern, inzwischen zahlen- wie auch leistungsmäßig, zu den größten in Niedersachsen.
Da für Gäste, die unsere Kanusportanlage Bischofsmühle nutzen, eine Übernachtung vor Ort nicht mehr möglich ist, müssen wir diese auf einer Wiese vor unserem Clubhaus unterbringen. Dazu sind aber neue Sanitäranlagen erforderlich, die 2002 im Clubhaus neu geschaffen werden. Für die Wiese wird ein Erbbaurechtsvertrag abgeschlossen. Im Herbst 2002 wird ein Kooperationsvertrag mit Eintracht Hildesheim abgeschlossen.
2003 richten wir erneut den Landeskanutag in Hildesheim aus. Etwa 250 Delegierte aus niedersächsischen Kanuvereinen nehmen teil.
2004 findet sich die ‚Altersgarde‘ der Kanuten zusammen, um wieder für alle Altersklassen Kanukurse anzubieten. Wir brauchen Nachwuchs … und bekommen den auf diese Weise. Die sportlichen Erfolge bleiben in den nächsten Jahren gesichert, Familienfreizeiten oder gemeinsame Fahrten ergänzen das attraktive Vereinsprogramm
Ende März 2008 können wir dann mit vielen Gästen unser 75. Jubiläum in eigenen Räumen feiern. In einer Festschrift werden alle Aktivitäten des Vereins dargestellt. Der Shantychor feiert gleichzeitig seinen 25. Geburtstag. Im August richtet die KSGH die Deutschen Meisterschaften für IC und Taifun auf dem Steinhuder Meer vor Mardorf aus. Den bislang letzten Vereinsball feiern wir im November in „Vier Linden“.
Im Juni 2009 wird die KSGH vom niedersächsischen Ministerpräsidenten mit der „Niedersächsischen Sportmedaille“ für ‚beispielhafte Vereinsarbeit‘ ausgezeichnet. Wir erwerben ein Motorboot „SPACE“ für Rettungseinsätze am Steinhuder Meer. Nach 20jähriger Tätigkeit geht der Clubwirt und Hausmeister Nikolaus Gaßmann in den Ruhestand.
Im Juni 2010 führen wir am Hohnsensee gemeinsam mit dem Kanuzentrum und der Integrationsstelle der Stadt Hildesheim einen Aktionstag „Sport und Integration“ durch. Hierbei werden wir von Birgit Fischer, der erfolgreichsten Kanutin der Welt, unterstützt.
Nach 30-jähriger Vorstandsarbeit übergibt Reiner Hausdorf sein Amt als 1. Vorsitzen-der im Februar 2011 an Hubert Brunotte, der von der JHV einstimmig gewählt wurde. Die sportlichen Erfolge im Kau und auch bei den Seglern bleiben uns erhalten.
Im Februar 2012 nehmen 3 KSGH Mannschaften erstmalig am Eisstock-Schießen auf der Lilie teil. Im Oktober findet der erste Deutsche Wildwasser Contest auf der Bischofsmühle statt.
Erneut richtet die KSGH im Juli 2013 in Mardorf die Deutschen Meisterschaften für IC und Taifun aus. Zum 1.10. übernimmt Clive Ormandy mi seiner Partnerin Barbara Weber die Tätigkeit des Hausmeisters und des Clubwirtes. In 2014 besteht der Damen-Stammtisch auch schon 25 Jahre.
In 2015 wird eine Katamaran-Segelgruppe gegründet. Sigrid von Breska – inzwischen 84 Jahre alt – wird wieder einmal Landesbeste mit 5.535 gepaddelten Kilometern.
Im Sommer 2016 gründen die Seglerinnen der KSGH eine Frauengruppe.
Im Februar 2017 löst Christian Wulf den Vorsitzenden Hubert Brunotte an der Spitze des Vereins ab, tritt aber dann nach einer turbulenten Segelversammlung im November mit fast dem gesamten Vorstand zurück. Nur der Schatzmeister hält die Stellung. In einer außerordentlichen Versammlung wird dann ein neuer Vorstand mit Nikolaus Gaßmann an der Spitze gewählt.
In 2018 läuft dann der Sportbetrieb wieder normal weiter, auch die Geselligkeit kommt nicht zu kurz. Die KSGH feiert ihren 85. Geburtstag mit einem Sommerfest auf dem Clubgelände an der Innerste in Hildesheim.
Im Juli 2019 feiert die KSGH „50 Jahre in Mardorf“ auf dem Gelände des Landes-Kanuverbandes Niedersachsen..