Einblicke in das Anfängertraining

Aller Anfang ist schwer – macht aber auch Spaß

Unter diesem Motto ging es am Dienstag in der Anfängergruppe der Slalom-Kanuten zur Sache.

Bei noch immer sommerlichen Temperaturen kommt eine kleine Abkühlung zwischendurch gelegen. Dies ist aber bis Trainingsende untersagt. Der gutmütige aber fordernde Blick der Trainer lässt keinen Spielraum für Zwischenspiele. Unter der Obhut der leitenden Trainerin Grit Schubert muss auch der eigenen Sohn schwitzen. Julius, 7 Jahre, sitzt quasi seit seiner Geburt im Boot. Sowohl Mama als auch Papa paddeln beide seit sie sich erinnern können. Diese Motivation merkt man, dem inzwischen ziemlich schnell paddelnden Julis, sofort an. Zielstrebig und mit einer Körperhaltung die manch erwachsenem Paddler abhandengekommen scheint, steuert er das nächste Tor an.

Auch im Duell mit einem deutlich älteren Kind gibt sich Julius Schubert nicht von vorneherein geschlagen. Er beweist eben jene Zielstrebigkeit, die nach langen Jahren des Trainings, zu großen Erfolgen führen kann.

Positiver Effekt dieser Motivation ist die Ansteckungsgefahr. Auch die anderen Kinder entdecken unter diesen Bedingungen gern mal Ihren Ehrgeiz ganz neu und entwickeln erstaunliches.

Diese Motivation, der Fachmann sagt, „intrinsische Motivation“, ist der Schlüssel zum Erfolg. Gerade im Kanusport, der immer und immer wieder Wetterabhängig ist, ist die Motivation bei falschem (schlechtem) Wetter schnell dem Ende nahe. Dann gilt es für die Trainerin Sophie wieder alle zu motivieren. Meist mit den sonst so untersagten Spielen.

Nicht selten gehören dann Wasserschlachten mit versenkten Booten zum Resultat eines gelungenen Trainings. Das anschließende entleeren und sauber machen gehört dann zur Pflicht und wird den kleinsten gleich mit an die Hand gegeben. „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ sagte meine Großmutter oft. Heute, mit zwei eigenen kleinen Kindern, und als Trainer im Jugendbereich macht dieser Satz deutlich mehr Sinn als damals. Gerade wenn man erwachsenen Paddlern alles hinterherräumen muss.

Die Trainingsgruppe am Dienstag, ist durch die Teilnehmer des Olympia-Camps, auf ein absolutes Maximum von 30 herangewachsen. Hier stoßen wir derzeit an unsere Kapazitätsgrenzen. Sowohl was das Material als auch die Trainer betrifft, ist jeder Trainingstag eine Herausforderung. Nur die jahrelange konsequente und beharrliche Investition in die Kanuabteilung, auch und vor allem mit Hilfe von Sponsoren, hat dazu geführt dass wir heute solche Herausforderungen überhaupt meistern können.

Nicht zuletzt sind die Trainer verantwortlich, die Ihre Bereitschaft zeigen solchen Gruppen und Größenordnungen Herr zu werden.

Die Boote sind nun entleert und geputzt ein Trainingstag neigt sich dem Ende. Die Besprechung des Orgateams für den Wildwasser Contest 2017 steht nun für die nächsten 60 Min an. Jugendwart Katja Jahns schielt auf Ihre Uhr weil sie an dem Abend noch einen Elternabend Ihrer Kinder in der Schule wahrnehmen darf.

Bis zum Nächsten Training in der Slalomgruppe.

Christian Wulf